Die Schachfreunde aus Varrel empfingen uns freundlich auf historischen Grund.
Gut Varrel in Stuhr, An der Graft 3, stammt aus dem 14. Jahrhundert. Die heutigen Gebäude wurden zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert erbaut. Das am Gewässer der Varreler Bäke liegende Gut ist heute ein Veranstaltungs- und Kulturzentrum des Ortes. Dem Landesturnierleiter schien es ein Ort zu sein, wo sich gut Schachturniere für bis zu 80 Personen austragen lassen. Bei kühlem, aber sonnigem, Wetter ließ sich zur Entspannung in der Sonne im Burghof gut verweilen.
Wieder mal stand unser Match unter keinem guten Stern. Nach kurzfristigen und längerfristigen Absagen reisten die Achtermannschaft nun mit sechs Spielern an, was unsere Chancen schmälerte. Wir waren uns auf der Fahrt einig, dass wir bei bester Besetzung diesmal gute Chancen haben würden. Olaf und Herrmann reisten aus dem schönen Hagen direkt an. Der Rest der Mannschaft expedierten wir in einem Sammeltaxi kommend aus Bremerhaven.
Betrachtet man den Saisonverlauf, so ist zu erkennen, dass bei den Auswärtsspielen immer wieder Ausfälle zu verschmerzen sind, sieht man einmal von unerwarteten Abgängen, die sich im Verlauf der Saison zugetragen haben, ab.
Ausfälle in der Statistik sind Bretter, die ein Verein nicht besetzen konnte. Hier liegen wir nach Runde 6, hinter BSG 2 mit 11 Ausfällen auf Platz 2 mit 5 Ausfällen. Die Bremerhavener Schach-Gesellschaft (21) ist mit Abstand der mitgliederschwächste Verein in der Stadtliga nach Bremer Osten mit 49 Mitgliedern.
Zum ersten Mal spielten wir mit Verstärkung an den Brettern 7 und 8 gemeinsam mit zwei ukrainischen Schachfreunden. Der Mannschaftsführer war sich sicher, dass wir diese beiden Punkte einstreichen würden, was auch geschah. Werfen wir einen Blick auf die Partien unserer Ukrainer, die beide souverän gewannen. Nathan Lantsberg spielte den besten Zug des Tages (35. … d4), den wir uns nun ansehen. Bitte beachtet die Partiekommentare.
Brett 8 – Bennet Salzmann (1288) Varrel – Nathan Lantsberg Bremerhaven 0:1
Brett 7 – Dimytro Vasilenko Bremerhaven – Patricia Gesell (1447) Varrel 1:0
Brett 2 – Heiko Fischer (1776) Varrel – Peter Frei Bremerhaven 1:0
Olaf spielt an Brett 4 remis. Das Match endet 5½:2½ für Varrel.
Wie geht es in der Saison 24/25 und in der nächsten Saison weiter?
Nach der sechsten Runde steht der Verein immer noch auf dem unsicheren 9 Platz. Die Bremer Vereine in der Verbandsliga Nord scheinen die Klasse halten zu können, so dass es nur einen Absteiger aus der Stadtliga zu geben scheint.
Um den Klassenerhalt in der Stadtliga sicher erreichen zu können brauchen wir in den letzten drei Spielen noch einen Mannschaftspunkt. Dies erscheint mit der Verstärkung an den Brettern 7 und 8 nun durchaus im Bereich des Möglichen. Voraussetzung ist allerdings, dass wir in den letzten drei Spielen mit der (fast) bestmöglichen Mannschaft antreten und nicht weitere 5 Brettpunkte (kostenpflichtig) verschenken.
In Bremerhaven spielen in der Saison 24/25 fünf Mannschaften in den Bremer und gemeinsamen Ligen mit Niedersachsen: Verbandsliga Nord (Leherheide), Stadtliga (BSG 2020), A-Klasse (Leherheide), zweimal D-Klasse (Leherheide und BSG 2020). Es gibt 51 aktive Schachspieler in Bremerhaven.
Nach Einschätzung des Vereinsvorsitzenden gibt es eine natürliche Untergrenze der Aktiven-Zahl, die Voraussetzung für eine progressive Weiterentwicklung des Schachsports in Bremerhaven ist. Die Grenze liegt bei 50. Insbesondere müssen die Bremerhavener Vereine eine Abwanderung der Jugendspieler nach Bremern zu vermeiden suchen, was durch attraktivere Angebote (Jugendligen und Schach AGs an Schulen) für im Bereich des Möglichen scheint.
Ziel Nummer 1 des Vereins ist der Klassenerhalt in der Stadtliga und ggf. die Aufstellung einer dritten Mannschaft für die Saison 25/26. Wir werden die Dinge in diesem Sinne bewegen.